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Seit 1862 steht der Name Baldauf für Familientradition und Käserhandwerk im Herzen des Allgäus. Nicht nur ein Anlass, das Jubiläumsjahr gebührend zu feiern, sondern auch ein guter Zeitpunkt, auf die Firmenhistorie zurückzublicken: von den manchmal mühsamen Anfängen, über das Wachsen eines aufstrebenden Familienbetriebs, bis hin zum florierenden Käsehandel – 160 Jahre Käsetradition im Familienbetrieb sind eine lange Zeit, in der sich vieles verändern und weiterentwickeln konnte. Eines jedoch ist in all den Jahren und bis zum heutigen Tag gleich geblieben: die Liebe zu erstklassigem Käse.
Wir schreiben das Jahr 1862, als der 37-jährige Martin Baldauf, Bauernsohn aus Geigersthal, einen Großhandel für Käse- und Milcherzeugnisse in Goßholz bei Lindenberg im Allgäu gründet und so das Fundament für den Baldaufkäse legt.
Als Söhne von Martin dem Ersten brachten Hans und Martin nicht nur den Namen mit, sondern auch ihre Liebe zum Emmentaler. Kein Wunder also, dass die beiden, anstatt nur auf den Handel mit Milcherzeugnissen zu setzen, sich auch die Eigenproduktion von Allgäuer Emmentaler zutrauten. Eine sehr gute Idee, wie sich zeigte, denn eben dieser Allgäuer Emmentaler begann in kürzester Zeit die Welt zu erobern und gewann 1893 sogar im fernen Chicago einen Preis, als bester seiner Art.
In den 1920ern heiratete Martins (II) älteste Tochter Frieda den Vorarlberger Josef. Während der Käse sich in ganz Europa gut verkaufte und sogar als eingetragene Marke in die USA exportiert wurde, bauten Hans und Josef ihre Kontakte zur Milchwirtschaft in der Region weiter aus.
Nach dem Tod seines Schwagers übernahm Martin III in der Nachkriegszeit die Geschäftsleitung, leider mit weniger Glück als seine Vorfahren. Im Zuge von Industrialisierung und Wirtschaftswunder ging der Trend zu großen Milchwerken, in denen Emmentaler nicht mehr nach traditionellen Methoden, dafür aber viel preisgünstiger hergestellt werden konnte. Nicht so bei Baldauf, wo an der Tradition festgehalten wurde. Der Staat tat sein Bestes, um die Milchwirtschaft vom Kleinen ins Große zu subventionieren, und trug mit Zuschüssen zur Schließung kleiner Betriebe bei. Ende der 1960er stand die Firma Baldauf vor dem Aus.
Das große Sennereisterben im Allgäu war verantwortlich dafür, dass von 600 Sennereien die meisten schließen mussten, und auch bei Baldauf legte man bis auf die Sennerei in Hopfen alle still. Herbert und Eva Baldauf, die 4. Generation, brachten eine gehörige Portion Willen und die Fähigkeit, ihre Ärmel hochzukrempeln, mit, um die Tradition des Allgäuer Käses erfolgreich fortzuführen.
Bei einem Treffen der Gesellschafter, also der Geschwister Martina, Markus und Georg Baldauf, im Jahr 2010, war man sich einig, dass die Firma nur durch eine umfassende Modernisierung eine Zukunft haben kann. Es wurde entschieden, Logistik und Verwaltung in der Zentrale in Goßholz neu zu bauen. Glücklicherweise wollte und sollte Georg, studierter Maschinenbauer, in die Fußstapfen seines Vaters Herbert treten, um das große Bauvorhaben zu unterstützen. So kam es, dass am 1. Januar 2012 die Geschäftsleitung in die fähigen Hände der 5. Generation Baldauf gelegt wurde.
Der gesamte Betrieb wurde durch vereinte Kräfte und große Zusammenarbeit neu organisiert, von der Logistik, über die Einrichtung eines hausinternen Labors zur Entwicklung bzw. Erforschung eigener Betriebskulturen, bis hin zur Überarbeitung des Firmenauftritts – online wie offline.
Mit dem Bau von Baldaufs erster, eigener Sennerei kam ein weiterer Meilenstein der Familiengeschichte dazu, denn seit 1862 waren alle Produktionsstandorte gepachtet. Als Folge von steigender Nachfrage und wachsender Produktionsleistung waren die Kapazitäten an zwei Standorten komplett ausgereizt. Georg Baldauf und sein Team mussten also über Sinn und Notwendigkeit eines neuen Standortes nachdenken und so war es ein logischer und praktischer Schritt, auch in Sachen Nachhaltigkeit, eine neue Sennerei zu bauen. Denn hier kann erstmals durch Einsatz moderner Technik Energie recycelt und möglichst energie- und emissionsreduziert produziert werden. Seit Januar 2022 wird bei Baldauf klimaneutral und komplett ohne fossile Brennstoffe produziert.
Tradition trifft auf Vision: Georg Baldauf liegen Goßholz und die Westallgäuer Heimat besonders am Herzen. Als eine Art Keimzelle der bayerischen Milchwirtschaft im 19. Jahrhundert spielte gerade das Westallgäu eine entscheidende Rolle in der Historie von Milch- und Käseherstellung. Genau diese Tradition möchte Georg Baldauf weiterleben lassen, denn für ihn ist Tradition etwas Lebendiges, das Fortschritt nicht ausschließt.
Daher legt der Geschäftsführer in 5. Generation großen Wert auf die Vision, die heute hinter dem Erfolg der Traditionsfirma steht: mit eigenen Käsekulturen produzieren, an Bakterienstämmen forschen, nachhaltig herstellen, aufs Tierwohl achten und zusammen mit den Bauern an einer, für alle und auch die Umwelt, besseren Zukunft arbeiten. Es geht darum, effizient und nachhaltig beste Qualität zu produzieren, und zwar auf eine Weise, die Mensch, Tier und Natur gerecht wird.