Ja mei! Ein Interview mit Michael “Mixen” Wiethaus – Sweet Magazin

Ja mei! Ein Interview mit Michael “Mixen” Wiethaus

Michael "Mixen" Wiethaus machte seinen Weg vom Elektroniker bei der Münchner S-Bahn, hin zum Illustrator, Art Direktor und Dozenten. Seine Arbeiten spiegeln seine Persönlichkeit wieder – keines seiner Projekte ist einfach nur ein Job – im Vordergrund steht immer das Zusammenspiel aus lokalen Charakteristiken mit Design & Kunst. Sein Herz schlägt für Fußball, Skateboarding, Musik, Subkultur und natürlich für seine Familie!

Editor: Carolin Sengmüller

Hallo Mixen, erzählst du uns kurz, wer du bist?

Servus, ich bin der Michael Wiethaus, besser bekannt als der Mixen. Ich lebe und arbeite als Grafik-Designer in München-Sendling und viele kennen mich auch durch mein Projekt #derbutter.

Wie ist die Idee zu deinem Kunstprojekt #derbutter entstanden und was machst du in diesem Rahmen alles?

Der Butter ist in einer Zeit entstanden, in der ich auffällig oft auf bestimmte Sprüche, Wörter oder Ausdrücke der bayerischen Sprache hingewiesen wurde. Ganz einfache Dinge, die jeder, der hier aufgewachsen ist, sagt, ohne dass man jetzt großartig viel Dialekt spricht. Mir ist aufgefallen, dass in meinem Freundeskreis einige dieser Wörter auch nicht ganz gängig waren, und ich habe angefangen, das in einem Büchlein festzuhalten. Daraus ist mittlerweile ein größeres Projekt mit eigenem Merch entstanden, die Basis von #derbutter bleiben aber die großformatigen 70 x 100 cm-Plakate, die ich auch immer noch hier und da ausstelle. Daraus ist so etwas wie meine eigene Typografie und Art der Illustration entstanden, für die ich mittlerweile oft gebucht werde, auch schon von Sweet Communication. Das Feedback ist immer noch enorm, das freut mich wirklich sehr. 

An was für Projekten arbeitest du aktuell sonst noch?

Ich bin beim SHRN – Soohotrightnow Skateshop für Grafik und unsere Eigenproduktionen verantwortlich und habe aktuell noch eine Dozentenstelle bei der IFOG Akademie, die allerdings bald ausläuft. Ansonsten arbeite ich immer an eigenen Ideen und Projekten und helfe seit Corona in der Gärtnerei meiner Eltern mit Social Media Support und anderen Dingen aus, wir haben sogar eine kleine Merch-Linie rausgebracht.

Was ist deine persönliche Inspiration?

Meine Basis waren und sind immer Skateboarding, Fußball, Musik und deren Subkulturen. Da komme ich her. Ich lasse mich aber auch gerne von allem Möglichen inspirieren – der Natur, Kulinarik, Genuss oder einfach von einem guten Gespräch. Natürlich folge ich auch etlichen Accounts auf Instagram. 

Transportiert deine Kunst eine Message?

Bei #derbutter ist die Message ganz klar: Dialekte erhalten und fördern. Bei meinen anderen Projekten verfolge ich eigentlich nur die Message, dass wir versuchen, uns treu zu bleiben, und einfach das tun, was uns Spaß macht und sich richtig anfühlt. Ich glaube, das ist auch eine ganz gute Message, die man verfolgen kann. In meinem Alltag versuche ich einfach auf bestimmte Dinge zu achten und mich sinnvoll mit „wichtigen“ Themen auseinanderzusetzen und meine Werte vorzuleben. Das äußert sich dann z.B. durch Instagram-Posts, wofür ich meine Reichweite nutze, um bestimmte Dinge rauszutragen, die mir wichtig sind. 

Was würdest du auf unserer Welt verändern, wenn du könntest?

Wo soll ich da anfangen? Es gibt so vieles, was sich ändern sollte. Klimakrise, Ungerechtigkeiten auf allen erdenklichen Ebenen, keine Ahnung, wo man da anfangen und aufhören soll. Ich hoffe, ich kann durch meine Arbeit Leute auf den ein oder anderen Punkt hinweisen und zum Nachdenken anregen. 

Hast du noch ein paar Insider-Tipps für uns, als Münchner Original?

Klar, da fällt mir einiges ein! Soohotrightnow – The most dangerous Skateshop in the world, um die Ecke der Viktualienmarkt, hier gibt es die besten Kartoffeln bei Caspar Plautz, und ansonsten gehe ich gerne ins Usagi, die Spezlwirtschwaft oder die Robinson Bar. Ansonsten hänge ich auch ohne die Wiesn auf der Theresienwiese ab und ganz wichtig: Es heißt a Hoibe und nicht ein Bier!

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