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Editor: Anna Lehneis
Annabelle Homann, Tochter der Gründerin Claudia Lanius und heutige Co-Geschäftsführerin des Unternehmens, gibt im Interview tiefgehende Einblicke in die Philosophie der Marke. Sie spricht über die zentralen Werte, die das Fundament von Lanius bilden und beleuchtet die Klimaschutzstrategie, mit der das Unternehmen aktiv Verantwortung übernimmt. Außerdem teilt sie ihre Perspektive auf die Herausforderung, nachhaltiges Wachstum voranzutreiben und gleichzeitig unternehmerische Ziele in Einklang mit ökologischen und sozialen Prinzipien zu bringen. Mit ihrer Vision zeigt sie, wie Lanius die Zukunft der nachhaltigen Mode gestalten will.
Welche übergeordnete Vision verfolgt ihr mit eurer Marke und wie spiegelt sie sich in euren Produkten wider?
Bei LANIUS arbeiten wir auf eine Zukunft hin, in der sich die gesamte Textilindustrie deutlich nachhaltiger ausgerichtet hat. Unsere übergeordnete Vision lautet: The Future of Fashion is slow. Den hierfür notwendigen Bewusstseinswandel sehen wir bereits in Gang gesetzt. Ein großer Teil der Gesellschaft agiert besonnener als noch vor einigen Jahren. Nachhaltige Produkte werden stärker nachgefragt, der lineare Prozess „Kaufen, Konsumieren, Wegwerfen“ wird immer häufiger hinterfragt und es werden Alternativen und Lösungen gefunden, um gesünder zu konsumieren. Wir befinden uns mit LANIUS bereits seit 25 erfolgreichen Jahren auf dem Weg in diese nachhaltigere Zukunft und produzieren im Sinne von Slow Fashion zwei Kollektionen jährlich. Unsere Designs orientieren sich an reflektierten Trends und verfolgen eine trans-saisonale Ausrichtung. Die Verwendung hochwertiger, langlebiger Materialien und das Sicherstellen einer fairen Produktion entlang der gesamten, textilen Wertschöpfungskette zählen zu den Grundpfeilern unseres Verständnisses von Fair Fashion. An den Styles unserer neuen Kapsel-Kollektion LANIUS ESSENTIALS selected by Eva Padberg, die wir in diesem Herbst/Winter erstmalig gelauncht haben, lässt sich das sehr gut nachvollziehen.
Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit in eurem Unternehmen und wie integriert ihr sie in eure langfristige Unternehmensstrategie?
Nachhaltigkeit ist seit jeher Bestandteil unserer DNA und somit fest in der Unternehmensstrategie implementiert. Die nachhaltige Entwicklung von LANIUS ist treibende Kraft bei jeder Entscheidung, die wir treffen. Es gibt viele Stellschrauben, an denen man drehen kann: Zertifizierungen zum Beispiel. LANIUS ist GOTS-zertifiziert, ebenso wie ein Großteil unserer Produkte. Eine umfassende Klimaschutzstrategie ist eine weitere solche Stellschraube, aber auch Themen wie Verpackung, Logistik und Materialauswahl. Es gibt viele Bereiche, in denen Nachhaltigkeit von größter Bedeutung ist und es auch sein sollte.
Wie geht ihr mit dem Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichem Wachstum und nachhaltigem Handeln um?
Wir sind der Meinung, dass wir nicht mehr Kleidung auf diesem Planeten brauchen. Wir brauchen bessere Kleidung. Darunter verstehen wir Textilien, die in Qualität und Stil lange tragbar sind, in der Herstellung geringe, negative Umwelteinflüsse verursachen und den Menschen innerhalb der Wertschöpfungskette sichere Arbeitsplätze bieten.
Gibt es eine nachhaltige Innovation oder ein Projekt, auf das ihr besonders stolz seid?
Die Entwicklung und Umsetzung unserer Klimaschutzstrategie ist ein Projekt, auf das wir stolz sind. Die Maßnahmen unserer Strategie umfassen dabei all unsere Geschäftsaktivitäten: von der Berechnung des aktuellen LANIUS Carbon Footprint – also unser CO2-Fußabdruck – über das Setzen kontinuierlicher Reduktionsziele der Unternehmensemissionen, bis hin zur Finanzierung von Klimaschutzprojekten, in Höhe unserer berechneten Emissionen, zur Förderung erneuerbarer Energien.
Wie verankert ihr Nachhaltigkeit in eurer Unternehmenskultur und stellt sicher, dass alle Mitarbeiter:innen diese Werte teilen und leben?
Neue Mitarbeiter:innen erhalten ein spezielles „Sustainable Onboarding“. Dabei nehmen wir uns die Zeit, ausführlich über unsere Werte, die Bedeutung von Zertifikaten und unsere Maßnahmen in der Lieferkette mit den neuen Kolleg:innen zu sprechen. Die textile Lieferkette ist komplex und jede Abteilung trägt ihren Beitrag zur Wertschöpfung bei. Zudem gibt es regelmäßig Nachhaltigkeitstage und wir unterstützen auch das politische Engagement unserer Mitarbeiter:innen, wie zum Beispiel die Teilnahme an den „Fridays for Future“-Demos. Es ist uns wichtig, im Unternehmen ein kollektives Bewusstsein dafür zu schaffen, dass wir alle gemeinsam an einer nachhaltigen Entwicklung beteiligt sind.