MAKE IT SPECIAL! Ein Interview mit Alexandra von Frankenberg – Sweet Magazin

MAKE IT SPECIAL! Ein Interview mit Alexandra von Frankenberg

Alexandra von Frankenbergs Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, sie kann Tracht, Mode, Interior, Set- und Produktdesign – und bringt gleichzeitig scheinbar mühelos Business und Familie unter einen Hut. Mit ihrem Herzensprojekt, STUDIO FRANKENBERG, vereint Alexandra Knowledge und Passion und gestaltet durch ihren ganz eigenen Stil besondere Welten, die alles, aber nicht gewöhnlich sind.

Interview: Sweet Communication

Hallo Alex, magst du dich einmal kurz vorstellen?

Hi, ich bin Alexandra, Mutter zweier toller Jungs, 3 und 7 Jahre alt, Gründerin von AMSEL Trachten, Gründerin von STUDIO FRANKENBERG und kreativer Kopf bei AURIEY. Ich liebe meine Kids, schlafe gerne aus und trinke meinen Weißwein immer mit Eiswürfeln, egal wie kalt er ist. Und natürlich arbeite ich wahnsinnig gerne.

Wie kam es zur Gründung von STUDIO FRANKENBERG?

In meinen ersten Designjahren war die Mode mein Herzblut. Ich gründete AMSEL. Das war eine aufregende Zeit, in der ich mich vollkommen darauf konzentrierte. Doch nachdem wir das Unternehmen erfolgreich aufgebaut hatten und ich nebenbei auch kleine Interiorprojekte betreute, merkte ich, dass mir die Inneneinrichtung zu kurz kam. Also wurde es höchste Zeit, STUDIO FRANKENBERG ins Leben zu rufen.

Es klingt vielleicht seltsam, aber STUDIO FRANKENBERG ist irgendwie ein Corona-Baby. Durch die vielen Stunden, die ich während der Pandemie hatte, wurde mir klar: Wenn nicht jetzt, wann dann? Und ehrlich gesagt, es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

Egal ob es darum geht, einen leeren Raum zu gestalten oder Spezialprojekte im Interiordesign umzusetzen, es hat in jedem Fall den Anschein, als würde die Kreativität nur so aus dir heraussprudeln. Wie würdest du deine Design-Philosophie beschreiben?

Der Funke springt oft von einem einzelnen Möbelstück auf mich über, das mich inspiriert und den Ton für den gesamten Raum angibt.

Außerdem habe ich eine innige Liebe zu Farben! Sie sind meine geheime Zutat, um Räumen Leben einzuhauchen und ihnen Persönlichkeit zu verleihen. Mit einem Farbenspiel kann ich eine eigene Atmosphäre schaffen und die Stimmung im Raum beeinflussen.

Dennoch ist es mir äußerst wichtig, dass meine Designs nicht nur schön aussehen, sondern auch gemütlich und funktional sind. Denn was nützt ein traumhaftes Interieur, wenn man sich darin nicht wohlfühlt oder es nicht den praktischen Anforderungen des Alltags entspricht? Ich arbeite stets daran, das harmonische Gleichgewicht zwischen Ästhetik, Komfort und Zweckmäßigkeit zu finden.

Also ja, meine Design-Philosophie ist geprägt von meiner Kreativität, dem Funken, der von einem einzigen Möbelstück überspringt, meiner Farbenliebe und dem unerschütterlichen Bestreben, Gemütlichkeit und Funktionalität in meinen Designs zu vereinen.

Was denkst du, was macht STUDIO FRANKENBERG so besonders; warum benötigt es genau deinen kreativen Input für besondere Projekte? 

Ich habe eine Leidenschaft dafür, schwierige Räume auf den Kopf zu stellen und neu zu denken. Egal ob es sich um einen beengten Grundriss, verrückte architektonische Details oder andere Herausforderungen handelt – ich nehme sie mit Kusshand an! Ich liebe es, aus den kompliziertesten Räumen etwas Außergewöhnliches zu zaubern.

Ich habe gelernt, dass man auch mit begrenzten Mitteln eine Menge verändern kann. Budgetbeschränkungen? Kein Hindernis für mich! Ich weiß, wie man Ressourcen clever einsetzt, nach erschwinglichen Alternativen sucht oder das Beste aus Vorhandenem herausholt. 

Wie beeinflussen deine Erfahrungen aus dem Design für AMSEL Dirndl, der Illustration und dem Produktdesign deine Arbeit im Interiorbereich?

Die Herangehensweise unterscheidet sich nicht sonderlich. Ob ich nun ein Dirndl entwerfe, eine Illustration zaubere oder einen Raum gestalte, der Kern ist immer derselbe: Ich möchte etwas Einzigartiges, Schönes und Ausdrucksstarkes erschaffen.

Die Unterschiede liegen eher in der „Leinwand“, auf der ich mich entfalte. Vom Stoff eines Dirndls zum Papier einer Illustration bis hin zu den Räumen und Möbeln im Interiorbereich. Aber letztendlich geht es immer darum, meine kreative Energie in etwas zu verwandeln.

Viele Leute setzen auf reduzierte Farben, klassisches Beige, Weiß und natürlich Holztöne, da diese sich scheinbar am einfachsten miteinander kombinieren lassen. Das kann aber schnell etwas langweilig wirken. Was sind deine Tipps, um mehr Farbe und ausgefallene Designs in alltägliche Räume zu integrieren, ohne dass die Harmonie verloren geht?

Um mehr Farbe und ausgefallene Designs in alltägliche Räume zu integrieren, ohne die Harmonie zu verlieren, wählt eine ausgewogene Farbpalette aus zwei bis drei Farben, setzt Fokuspunkte, weniger ist oft mehr, gerade bei ausgefallenen Möbeln. Nutzt Details wie Kissen und Dekoobjekte, experimentiert mit unterschiedlichen Texturen und Materialien, um dem Raum Tiefe und Dimension zu verleihen. Durch die bewusste Integration von Farbe, Fokuspunkten, Details, Texturen und natürlichen Elementen könnt ihr euren Raum in einen inspirierenden und harmonischen Ort verwandeln. Das Ziel ist es, eine ausgewogene Mischung zu schaffen, die eure Persönlichkeit widerspiegelt und gleichzeitig eine angenehme und ansprechende Umgebung schafft.

Wie vereinst du dein Business mit deinem Familienalltag? Habt ihr bestimmte Rituale, die euch wichtig sind? Nimm uns doch mit – wie sieht ein klassischer Tag im Hause von Frankenberg aus?

7 Uhr aufstehen, dann hat mein Mann, der beneidenswerterweise Frühaufsteher ist, schon die Klamotten für die Kids gebracht. Kinder anziehen, Frühstück, Pausenbrote etc.

7.45 Uhr geht der Große in die Schule und um 8 dann der Kleine in die Krippe – also einer radelt ihn hin.

8 bis 8.30 Uhr E-Mails im Bett und schon wieder kalten Kaffee trinken. Dann duschen, anziehen und ab ins Büro oder auf die Baustelle oder zum Kunden oder, oder, oder.

Je nachdem, wer die Kids holt, arbeiten bis 15.30 oder 18 Uhr, nachdem das dann oft nicht ausreicht, muss auch mal ein halber Samstag oder Sonntag dran glauben.

18 Uhr Abendessen mit den Jungs, danach noch was spielen und gegen 19.30 Uhr fangen wir an, die Kids bettfertig zu machen. Vorlesen und um 20.30 Uhr beginnt dann unser Abend. Ich bin abends lange wach und genieße die Zeit wenn alle (auch mein Mann) schlafen. 

Du hast zwei Söhne – blutet dein Interior-Herz manchmal, wenn bei euch zu Hause das kindliche Chaos ausbricht?

O ja, manchmal blutet mein Interior-Herz ein kleines bisschen, wenn das kindliche Chaos bei uns zu Hause ausbricht. Es gibt Momente, in denen ich mir wünsche, dass alles immer perfekt arrangiert und aufgeräumt ist. 

Um das Chaos in Schach zu halten, habe ich ein paar Tricks entwickelt. Kisten und Körbe sind meine besten Freunde! Sie dienen als geheime Verstecke für Spielzeug, Bücher und andere Dinge, die schnell mal für Unordnung sorgen können. Und manchmal gibt es auch Schranktüren, die besser geschlossen bleiben, um das Auge vor dem Durcheinander zu schützen.

Letztendlich geht es darum, eine Balance zwischen Funktionalität und Ästhetik zu finden. Ein Zuhause sollte ein Ort sein, an dem sich alle wohlfühlen und frei entfalten können. 

Denn das Wichtigste ist, dass wir als Familie zusammenkommen, Spaß haben und schöne Erinnerungen schaffen können, selbst wenn das hin und wieder mit ein wenig Chaos einhergeht.

Was ist dein liebster Raum in eurem Zuhause und warum?

Mein liebster Raum in unserem Zuhause ist definitiv die Wohnküche. Sie ist nicht nur der Ort, an dem wir zusammen essen, sondern auch ein Ort, an dem sich alle zusammenfinden, wir Zeit mit unseren Kids und Freunden verbringen, wo wir feiern und manchmal bis in die Morgenstunden sitzen. Die Wohnküche ist definitiv der Herzschlag unseres Zuhauses.

Was sie so besonders macht, ist die Tatsache, dass sie mit der Terrasse verbunden ist. Wenn wir die Terrassentüren öffnen, verbindet sich der Innenraum nahtlos mit dem Außenbereich. Man hat ein Gefühl von Weite und Freiheit und grade im Sommer ist es quasi ein Raum.

Welches Interior-Item hat den höchsten emotionalen Wert für dich? Und welche Investition hat dir am meisten Spaß gemacht?

Das ist schwer zu sagen, aber unser Esstisch von Toniton ist nicht nur optisch eines unserer Highlights, sondern auch emotional, weil wir dort als Familie zusammenkommen und alles dort stattfindet – kochen, malen, basteln essen… Es ist der Mittelpunkt in unserem Haus.

Und meine schönsten Investitionen sind alle meine Kleinanzeigen-Designschnäppchen wie mein Stokke-Stuhl oder unsere Bauhaus-Thonet-Stühle aus der Memphis-Ära.

Lass uns mal ein bisschen träumen – gibt es ein bestimmtes Label oder ein Unternehmen, mit dem du unbedingt zusammenarbeiten möchtest, wenn denn alles möglich wäre?

DIMORE Studio in Mailand!

Wenn du dich entscheiden müsstest: Würdest du dich eher von deinem Kleiderschrank oder deinen kuratierten Einrichtungsgegenständen trennen?

Puuuh, den Schrank könnt ihr haben, die Klamotten behalte ich aber! 

Man hat das Gefühl, du kreierst rund um die Uhr und schaffst immer wieder einen neuen Anspruch an deine Arbeit. Was erdet dich dabei und lässt dich auch mal durchatmen?

Was mich erdet und zum Durchatmen bringt, sind Spaziergänge im Englischen Garten, entspannte Urlaube am Strand und kostbare Zeit mit meinen Kindern. Die Natur und die frische Luft beim Spazierengehen lassen mich runterkommen. Außerdem mein Sport, ich gehe zweimal die Woche zum Boxen, ideal um ein bisschen Aggression loszuwerden. Und die Zeit mit meinen Kindern erinnert mich daran, die kleinen Freuden des Alltags zu schätzen. Ab und an schadet aber auch eine gute Party nicht. 

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