Climate Action – Sweet Magazin

Climate Action

Angesichts der Klimakrise erkennt der Snowboard-Pionier Burton, dass der Status quo nicht länger akzeptabel ist. Die Branche muss sich verändern und weiterentwickeln!

Editor: Pauline Schöfbeck

Burton lehnt „business as usual“ ab und verfolgt ehrgeizige Klimaziele, um zur Reduktion von CO2-Emissionen beizutragen. Dies erfordert innovative und nachhaltigere Methoden zur Produktentwicklung und -produktion sowie ein aktives Engagement als Klimaschützer. Besonders effektiv kann der Wandel durch systemische Veränderungen erreicht werden, die durch Kooperationen und Partnerschaften innerhalb der Industrie entstehen und potenziell bessere Ergebnisse liefern als isolierte Bemühungen.

Obwohl Emissionsberichte nur für börsennotierte Unternehmen verpflichtend sind, engagiert sich Burton als privates Unternehmen freiwillig und proaktiv im Klimaschutz, da er zu den Grundwerten des Unternehmens gehört.

Dieser Weg ist mit Herausforderungen verbunden, doch Burton ist entschlossen, ihn zu beschreiten und hat sich dabei folgende, zentrale Pillars gesetzt:

Pillar #1: Measure

Bei der Reduzierung von Emissionen denkt man oft an Solarpaneele, Windturbinen und Recycling, aber auch Messungen (und viele Tabellenkalkulationen) sind entscheidend.

Burton muss sich ein vollständiges Bild der Emissionen des Unternehmens machen, um sie zu reduzieren. Diese Emissionszahlen stammen von Hunderten Standorten rund um den Globus, von denen einige unter Burtons direkter Kontrolle stehen und viele weitere von Dritten und Partnern aus der Lieferkette. Eine große Hürde bei dieser Arbeit ist das Sammeln von Qualitätsdaten. Burton arbeitet mit seinen Lieferanten zusammen, um so viele primäre, standortspezifische Daten wie möglich zu sammeln. Bei Bedarf füllt das Unternehmen die Lücken mit glaubwürdigen Schätzungen von Standardanbietern.

Burton verwendet das Greenhouse Gas (GHG) Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard, um sieben Treibhausgase, die unter das Kyoto-Protokoll fallen, in allen Betrieben und der gesamten Lieferkette zu messen. Dabei wird auch das Higg Index Facility Environmental Module verwendet, um Daten zu Emissionen, Wasser-, Chemikalien- und Energieverbrauch in den Produktionsstätten der Zulieferer zu erfassen. Außerdem arbeitet das Unternehmen mit Experten:innen für Treibhausgasmessungen zusammen, um Methodik und Ergebnisse zu überprüfen.

Was haben diese Bemühungen Burtons bisher erreicht? Über 90 % der Emissionen stammen aus globaler Lieferkette und Materialherstellung (bekannt als Scope-3-Emissionen). Dies umfasst fast alles, was mit der Herstellung und dem Versand von Burton-Ausrüstung zu tun hat. Burton ist stolz darauf, seine nordamerikanischen Offices und Stores zu 100 % mit erneuerbarer Energie zu versorgen — durch den Kauf von Green-e®-zertifizierten Gutschriften für erneuerbare Energien — aber die Investitionen müssen sich auf die Lieferkette konzentrieren, um etwas zu bewirken.

Die Reduzierung von Emissionen in der Lieferkette ist schwierig, doch Burton ist bereit, diese Herausforderung anzunehmen.

Pillar #2: Set Targets

Mit einem besseren Verständnis der Emissionen und ihrer Quellen ist die Festlegung von Burtons Reduktionszielen der nächste Schritt. Klimaschutzengagierte Unternehmen müssen bestimmte Mengen oder Prozentsätze an Treibhausgasreduzierungen angeben.

Burton hat seine Kohlenstoffreduktionsziele in Übereinstimmung mit der SBTi (Science Based Target Initiative) und dem Pariser Abkommen entwickelt:

1. Reduzierung der absoluten Emissionen von Burton-Anlagen und -Betrieben (Scope 1 & 2) um 42 % bis 2030

2. Reduzierung der Gesamtemissionen der Lieferkette (Scope 3) um 55 % pro Wertschöpfungseinheit bis 2030

3. 100 % erneuerbare Energie für die Burton-Offices und Flagship-Stores in den Vereinigten Staaten (Scope 2)

Durch die Entscheidung für SBTi verpflichtet sich Burton zu ehrgeizigen Zielen, basierend auf aktuellem, wissenschaftlichem Konsens und plant Änderungen in den täglichen Abläufen sowie in der globalen Lieferkette.

Pillar #3: Reduce Emissions

Von Produktdesign und Materialaustausch bis hin zu Solaranschlüssen und Energieaudits — Burtons direkte Arbeit zur Emissionsreduzierung ist vielfältig, herausfordernd und bereichernd. Der Schnittpunkt zwischen der Herstellung der besten Produkte und der Verringerung des CO2-Ausstoßes steht für das Unternehmen im Fokus.

Die Lieferkette im Visier

Um Burtons Ziele zu erreichen, muss die komplexe globale Lieferkette beeinflusst werden. Das Unternehmen setzt auf verschiedene Strategien und riskiert auch ungetestete Ansätze zur Kohlenstoffreduzierung.

Lieferpartnerschaften sind entscheidend für die Dekarbonisierung. Burton investiert in die Anlagen seiner wichtigsten Zulieferer und unterstützt sie bei Energieaudits, Emissionsreduktionszielen, Effizienzverbesserungen und der Umstellung auf erneuerbare Energien.

Neues Design und Austausch von Materialien

Das Nachhaltigkeitsteam von Burton arbeitet eng mit den Produktentwicklern zusammen, um den CO2-Fußabdruck zu verringern, Abfall zu reduzieren, die Haltbarkeit zu verbessern und umweltfreundliche Materialien zu verwenden.

Beispiele für nachhaltige Lösungen: Die Umstellung auf recyceltes Polyester senkt die Treibhausgasemissionen um bis zu 20 %. Heute sind über 50 % des verwendeten Polyesters recycelt, und Burton will diesen Anteil weiter erhöhen.

Einige Entscheidungen sind unübersehbar (und umstritten). 2020 verzichtete Burton auf den Lack für Snowboards, um den Kohlendioxidausstoß zu senken und schädliche Chemikalien zu vermeiden.

Auch Burtons Designer sind bestrebt, die Lebensdauer der Ausrüstung zu verlängern, wie z.b. durch verstärkte Nähte und reparierbare Designs. Zudem wurden 100 % plastikfreie, recycelbare Verpackungen für Onlinebestellungen eingeführt.

Es ist nicht eine einzelne Maßnahme oder Initiative, sondern die kollektive Summe, die es Burton ermöglichen wird, seine Kohlenstoffreduktionsziele zu erreichen.

Pillar #4: Advocate

Auch wenn man angesichts der Ausmaße des Klimawandels leicht entmutigt werden kann, sind individuelle Maßnahmen wichtig. Wenn wir als Einzelne recyceln, mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und wählen gehen, werden wir Teil einer breiteren Bewegung, die den Status quo Stück für Stück aufbricht. Burton weiß, dass die Dekarbonisierung auf systemischer Ebene stattfinden muss. Um die derzeitige Entwicklung des Klimas umzukehren, ist ein institutioneller Wandel unverzichtbar.

Burton arbeitet mit wissenschaftsbasierten Organisationen zusammen, um die Klimapolitik der Regierung auf allen Ebenen zu unterstützen. Zu Burtons Partnern gehören Protect Our Winters, das
Ceres Policy Network Business for Innovative Climate and Energy Policy (BICEP) und das Outdoor Industry Association Climate Action Corps. Diese Koalitionen tragen dazu bei, Unterstützung für einzel- und bundesstaatliche Gesetze zu gewinnen, strengere Treibhausgasemissionsziele für die Industrie durchzusetzen, die Energienetze auf erneuerbare Quellen umzustellen, in saubere Transportsysteme zu investieren und die Transparenz von Unternehmen zu fördern.

Pillar #5: Collaborate

Kein Unternehmen bleibt vom Klimawandel unberührt. Um übergreifende Ziele zu erreichen, muss Burton bei der Änderung umfassender Branchenpraktiken zusammenarbeiten. Anstatt ihren Wettbewerbsgeist gegeneinander zu richten, sollte dieser Schwung in Klimaschutzmaßnahmen kanalisiert werden — sei es durch gemeinsame Investitionen in die Energiewende bei den Lieferanten oder durch das Teilen von bewährten Strategien zur Emissionsreduzierung.

Über die Outdoor Industry Association arbeitet Burton mit anderen Unternehmen zusammen, die European Outdoor Group, das Winter Sports NetworkSnowsports Industries America und Cascale, um bewährte Verfahren auszutauschen und solidarische Klimaschutzverpflichtungen einzugehen. Burton ist stolz auf Geschäftskooperationen, die es ermöglichen, sich weiter von fossilen Brennstoffen zu trennen, wie z.B. Premiums for the Planet.

Klima-Aktion: We Ride Together

Mutige Klimaschutzmaßnahmen erfordern eine gesunde Toleranz gegenüber dem Unbekannten. Burton verpflichtet sich, kreativ zu denken, kühne Ziele voranzutreiben und seine Lieferanten:innen, Partner:innen, Kunden:innen und andere Interessengruppen zu aktivieren, um zu Lösungen beizutragen.

Gegründet in Vermont, ist das Unternehmen heute weltweit aktiv. Die Mitarbeiter:innen denken und handeln global, denn: WE RIDE TOGETHER!

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