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Editor: Nina Schaschko
In einem komplett neuen Ansatz vereint 1C1Y soziales Engagement, Verantwortung für unsere Umwelt und höchste Qualitäts- und Designstandards. Im Gespräch berichtet er über die Arbeit mit 1C1Y, seinen persönlichen Werdegang und seine Erfahrungen in der Modebranche:
Was bereitet dir am meisten Freude an der Arbeit mit 1C1Y? Was liegt dir besonders am Herzen?
Mode ist mein Ding — ich kann auch nicht anders. Ich habe bei 1C1Y nicht nur die Möglichkeit, Talente, die mir geschenkt wurden, sinnvoll einzusetzen, sondern auch eine neue Ebene zu eröffnen. Im Unterschied zu anderen Marken steht bei 1C1Y das Ziel vor Augen, Kindern durch unsere Arbeit Hoffnung und Perspektive geben zu können. Dabei bin ich kein Streetworker, Arzt oder Pfarrer. Aber ich kann als Designer durch Ästhetik eine Gruppe von Menschen begeistern, die durch den Kauf eines 1C1Y Pieces die Arbeit von ARTHELPS unterstützen (die Stuttgarter Organisation ARTHELPS unterstützt Kinder und Jugendliche in Krisenregionen mit eigens entwickelten Kreativworkshops). Unsere Kunden sollen Freude an der Stilistik und Qualität unserer Designs haben. Diese weitere Ebene macht einen großen Unterschied und verbindet meine Kollegen und mich in einer ganz besonderen Intensität.
Was macht für dich die Essenz der Brand aus?
1C1Y ist Social Fashion. Wir bringen Spaß an Mode mit ehrlichem Engagement zusammen.
Woher kam deine Inspiration für die Designs der ersten Kollektion?
Für mich beginnt alles beim Endkonsumenten. Bevor ich Garne und Stoffe entwickle, muss ich wissen, wie unsere Kunden aussehen, was ihnen gefällt, wie sie leben und welche Werte sie haben. Die erste FW22 Kollektion von 1C1Y begann mit der 90s Street Skate Culture. Viele unserer Zielkunden haben diese Zeit erlebt oder erleben sie im Moment. Vintage wird somit nicht ungefiltert auferlegt, sondern in neuer Perspektive übersetzt. Im Fall von 1C1Y mit luxuriösen Materialien und neuen Proportionen.
Wie stehst du persönlich zum Thema Nachhaltigkeit? Was sind Problempunkte in der Textilindustrie und was wäre zu tun, um diese zu lösen?
Das Commitment zur Nachhaltigkeit hat mich 2018 dazu bewegt, mich selbstständig zu machen und meine Position im Vorstand eines tollen Unternehmens zu verlassen. Der Bereich „Sustainability“ ist sehr breit gefächert. Es geht um Veränderung und darum, in der Entwicklung und Produktion Verantwortung zu übernehmen. All das beginnt mit dem eigenen Willen der Firmen, der Vermarktung und des Kunden zur Veränderung. Anstatt andere für ihr Verhalten zu kritisieren, sollten wir lernen, mit voller Überzeugung, Leidenschaft und Freude zu inspirieren — ohne dabei den Zeigefinger zu heben.
Welche Station in deinem persönlichen Werdegang hat dich am meisten geprägt?
Ich könnte die beruflichen Highlights nennen, die ich ehrlicherweise auch sehr genieße. Wenn ich aber nach meinem persönlichen Werdegang gefragt werde, antworte ich auch persönlich. Es war der Moment des Misserfolges. Ich musste mit einer eigenen Marke Insolvenz anmelden und dabei erfahren, dass meine eigene Kraft Grenzen hat. Ich habe gelernt, Gott zu vertrauen.
War es schon immer dein Lebenstraum, Designer zu sein? Ihr fördert durch die Zusammenarbeit mit ARTHELPS Kinder auf kreative Weise — was waren als Kind deine persönlichen Träume und Visionen?
Ich hatte schon immer ein Auge für Ästhetik. An dem Geburtstag meiner Mutter musste auch schon mal die Gardine darunter leiden. Als Vierjähriger habe ich mir die Schere geschnappt und durch einen kleinen Schnitt in den Vorhängen Blumen eingesteckt. Ich fand das schön. Später wollte ich Schauspieler, Pfarrer oder Designer werden. Auch mit 56 Jahren sehe ich das Kind in mir und habe immer noch Lust auf Bühne und Mission. Wer weiß…
Du hast die Modebranche schon in den verschiedensten Facetten kennengelernt — wie wichtig sind Transparenz und Glaubwürdigkeit?
Immer wieder treffe ich Menschen, die ich überraschenderweise in neuer Position wiedersehe. Titel, Businesskarten und Marken wechseln. Was jedoch bleibt, sind die Beziehungen. Mir geht es nicht nur um das zu erreichende Ziel. Wichtiger ist für mich das Miteinander und wie wir leben. Ich möchte glaubwürdig und transparent agieren — ob als Designassistent oder Vorstand.